Namensgeber

Namensgeber

Nikolaus von Kues

Namensgeber des CUSANUSHAUSES

Nikolaus Krebs, genannt Nicolaus Cusanus (1401-1464), 1401 im Moseldörfchen Kues geboren, stieg nach Studien in Heidelberg, Padua und Köln in steiler Karriere zum bedeutensten Philosophen, Theologen, Naturwissenschaftler, Kirchendiplomaten des 15. Jahrhunderst auf. Durch seine Schriften hat er wie kaum einer seiner Zeitgenossen die europäische Geistesgeschichte vorgeprägt. Cuanus bietet alle Anstrengungen des Verstandes auf, um zu einer demütigen Weisheit des Nichtwissens („docta ignorantia“) und zu einer Einsicht („visio intellectualis“) anzuleiten, die in der die Gegensätze nicht aufgelöst, sondern dorthin überstiegen werden, wo sie ineinsfallen, in der Einheit Gottes, in der alle Vielheit der Schöpfung eingefaltet und vollendet wird („coincidentia oppositorum“).

Nach Eroberung Konstantinopels durch die Türken im Jahre 1453 schrieb Nikolaus, der sich auch intensiv mit dem Koran befasst hat, das kleine Werk „De pace fidei“ (Der Friede im Glauben). In einer faszinierenden Vision lässt er 17 Vertreter verschiedener Völker und Weltreligionen die Zertrennung, aus der das Leid in der Welt erwächst, in einem anspruchsvollen Gespräch überwinden. In dieser Schrift steht das Wort von der „einen Religion in der Verschiedenheit der Riten“ („una religio in varietate rituum“).

Im Geburtshaus des Cusanus in Berkastel-Kues (direkt am Moselufer) unterhält die Cusanus-Gesellschaft eine Gedenkstätte. Hier werden die wichtigsten Ereignisse seines Lebens und seines Werks in Bildern, Urkunden, Reproduktionen und Texten dargestellt. Das spätgotische St.. Nikolaus-Hospital, ein Altenheim am gleichen Ort, ist eine Stiftung des Cusanus; es enthält seine wervolle Bibliothek und birgt in der Kapelledas Herz seines Stifters. Er starb als Kardinal und Generalvikar des Papstes sinnbildhaft unterwegs – auf einer Reise am 11. August 1464 in Todi in Umbrien. Sein Leib liegt in seiner Titelkirche San Pietro in vincoli zu Rom begraben.

Bei Interesse siehe hierzu:

Bildquelle:

Fotografie eines Ausschnitts aus einem Gemälde des „Meisters des Marienlebens“ im Krankenhaus von Kues.